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Der Fluch des Pharao

Kann man ihm entfliehen?

 

der Fluch des Pharao

ist wohl jedem ein Begriff, auch wenn es sich eigentlich um eine Legende handelt.
Nachdem Howard Carter das Grab des Tut-Ench-Amun entdeckt hatte, wurden die Exklusivrechte an eine einzige Zeitung verkauft, welche einzig über den Fortgang der Ausgrabungsarbeiten berichten durfte.
Alle anderen Blätter mussten sehen, wie Sie ohne direkte Nachrichten trotzdem etwas interessantes berichten konnten.
So wurde unter Anderem auch die Legende um den Fluch des Pharao erfunden um die Auflage zu steigern.
In keiner Grabinschrift des alten Ägyptens ist übrigens je ein Todesfluch auf Grabräuber geschrieben worden. Nur in unzähligen Hollywoodfilmen bringt diese Story nun einmal Spannung und Mistery in die Handlung.

Heutige Ägyptenreisende lernen den Fluch des Pharao in einem anderen unangenehmen Zusammenhang kennen. In einer Erscheinungsform, welche in vielen Weltgegenden unter vielen verschiedenen Begriffen jedem früher oder später begegnet, denn Wie der Belzebub hat auch Er viele Namen wie etwa Montezumas Rache, Inselgalopp und deren mehr.
Egal wie man Ihn auch nennt wenn Er zuschlägt beschert Er jede Menge unangenehme Stunden oder Tage zwischen Bett und Toilette und die besten Freunde dieser schweren Zeit heißen Villeroy und Boch.

Doch wie verhindere Ich, dass von 14 Tagen Sonne und Meer mit Halbpension nach der Rückkehr nicht nur 10 wirklich schön und 4 unvergesslich waren?

Frisches Obst vom Straßenrand, kühles Eis oder ein erfrischender Cocktail mit Eiswürfeln gehört für viele zum Urlaub einfach dazu. In fremden Ländern mit ungewohntem Klima, Speisen und Getränken sollte man damit allerdings äußerst vorsichtig und zurückhaltend sein.

 

Der Auslöser allen Übels

sind Vieren und Bakterien, welche gerade in warmen Klimazonen in vielen Lebensmitteln lauern.


Markt in Tunesien
Und nicht nur in Lebensmitteln, sondern auch oder gerade in den Waschtischen oder Duschen der Hotelzimmer. In Ländern wie z.B. Tunesien oder Ägypten gilt: Leitungswasser ist kein Trinkwasser und selbst zum Zähneputzen sollte man es nicht benutzen, ohne es vorher gut abzukochen. Einen kleinen Wasserkocher sollte man immer im Reisegepäck haben und wenn der Fluch trotzdem zuschlägt kann man sich auf dem Zimmer jederzeit einen lindernden Tee zubereiten und hat bei Ausfall der Hoteleigenen Warmwasserversorgung eine Alternative zur Hand.

 

Kochen, schälen oder liegen lassen!

lautet die Faustformel für den Genuss von Lebensmitteln in warmen Ländern.
Die oft schlechten und unzureichenden hygienischen Bedingungen in vielen Ländern führen dazu, daß wesentlich mehr Keime als üblich in den Körper gelangen und die normale Abwehr des Menschlichen Körpers gegen die fremden Erreger keine ausreichende Abwehr mehr bieten kann. Das Risiko einer Darminfektion steigt.

Meist ist es nicht der eine Salat vom Buffet wie man oft zu hören bekommt denn wäre nur dieser alleine Schuld würde kein einziger Gast mehr am Strand anzutreffen sein. Dieser Salat hat das Faß nur zum überlaufen gebracht. Hinzu kommt die Unvernunft vieler Urlauber denn Alkohol und zuviel der stärkeren als bei uns gewohnten Sonne haben die Körpereigene Abwehr teilweise oder ganz außer Gefecht gesetzt.

Die Bewohner südlicher Länder meiden die Sonne und trinken in der Regel wenig oder gar keinen Alkohol, nehmen insgesamt aber mehr Flüssigkeit in Form von Wasser oder Tee zu sich als wir Europäer. Im allgemeinen besteht dort die übliche Kost aus viel Gemüse, Salat und Früchten aber wenig Fleisch. Die Hotelküchen versuchen allerdings ihr Angebot dem Wunsch der Gäste anzupassen und die meisten Hotelrestaurants bieten daher alles andere als einheimische Küche auch wenn der Urlauber das glaubt. Südländer meiden die Sonne

Kopfschmerzen, Durchfall und erbrechen können daher oft nicht die Folgen einer Infektion sondern die Auswirkung eines Sonnenstiches oder beginnender Austrocknung sein. Bier ist wegen seines Alkoholgehaltes kein Ersatz für Wasser oder Erfrischungsgetränke und gerade weil man aus Vorsicht keinen Salat isst, nimmt man zu wenig Salze und Mineralien zu sich welche der Körper gerade jetzt, wo man sich viel in der Sonne aufhält und entsprechend schwitzt dringend braucht.

 

Wenn man vom Fluch des Pharao heimgesucht wird

ist das zwar unangenehm aber meistens kein Grund zu Besorgnis denn 90 Prozent aller akuten Erkrankungen dieser Art verschwinden innerhalb weniger Tage auch ohne Arzneimittelbehandlung und bedürfen allenfalls der Ergänzung durch Flüssigkeit und Salze. Am besten geeignet sind Getränke, welche Zucker und Salz enthalten, da der Körper in dieser Kombination das Salz besser aufnehmen kann.
Bewährt hat sich eine Mischung aus Orangensaft, einem Teelöffel Salz sowie zwei Teelöffel Traubenzucker auf einen Liter. Der oft propagierte Tipp von Cola mit Salzgebäck ist nicht so gut, denn das im Cola enthaltene Koffein fördert die Darmbewegung zusätzlich.
Besser geeignet ist CDB Öl bei Reizdarm und Durchfall. Es beruhigt Magen und Darm und lindert Schmerzen.
Mineralwasser oder Tee sind als Getränke ebenfalls gut geeignet.
Halten die Beschwerden einen längeren Zeitraum an oder kommt noch Fieber hinzu sollte man besser einen Arzt zu Rate ziehen.

 

Am besten helfen meist Medikamente auf Pflanzlicher Basis.

Die Gerbstoffhaltigen Mittel bilden auf der Darmschleimhaut einen Schutzfilm, der es den Erregern erschwert, in den Körper einzudringen. Am Häufigsten verwendet werden Gerbstoffe (Tannine) aus grünem oder schwarzem Tee, Heidelbeeren, Hamamelisblättern und -rinde, Tormentill-Wurzel oder Eichenrinde. Am besten fragt man im jeweiligen Land in der Apotheke, denn die von zuhause mitgebrachten Medikamente wirken oft nicht so gut wie die vor Ort erhältlichen, welche meist auch

noch wesentlich günstiger sind und die Apotheker vor Ort wissen am besten was wirklich hilft. In Ägypten wird von den Apothekern meist das Präparat "Entrocid" empfohlen, ein Zehnerstreifen kostete 2002 ca. 0,50 Eur und hat sich millionenfach bewährt. Auch andere Medikamente bekommt man hier übrigens wesentlich günstiger als in Deutschland auf Rezept, lediglich der Beipackzettel ist auf arabisch und englisch verfasst. Entrocid - Gegen Durchfall

 

Kinder, im besonderen Kleinkinder

und Säuglinge sind durch Flüssigkeitsverluste besonders gefährdet. Sie können sehr schnell einen erheblichen Teil Ihres Körpergewichtes an

Unbeschwerter Urlaub mit Kindern Wasser verlieren und regelrecht austrocknen.

Starke Durchfälle von Kindern gehören daher immer unter Ärztliche Aufsicht. Säuglinge sollte man ohnehin besser nicht unbedingt in dritte Welt-Länder mitnehmen da die nötige Hygiene zur Zubereitung von Babynahrung einfach nicht gegeben ist und z.B. in Ägypten die meisten Fälle von Polio und Hepatitis Weltweit vorkommen. Zumindest ein ausreichender Impfschutz gegen solche Krankheiten sollte auf jeden Fall gewährleistet sein.

 

Ärztliche Behandlungen müssen in Ägypten

und vielen anderen Ländern außerhalb der EU grundsätzlich in Bar bezahlt werden. Man benötigt unbedingt eine Reise- Krankenzusatzversicherung z.B. vom ADAC, da die aufkommenden Kosten von den gesetzlichen oder Privaten Krankenkassen nicht übernommen werden. Ärztliche Behandlung ist auch in armen Ländern oft sehr teuer und es können schnell Kosten in dreistelliger Höhe aufkommen wenn ein Krankenhausaufenthalt nötig wird, ganz zu schweigen von einem Krankentransport per Flugzeug zurück nach Europa.

 

Zur Vorbeugung

sollte man nicht zu kalte Getränke zu sich nehmen, schon gar nicht mit Eiswürfeln unbekannter Herkunft. Auf Eis und gekühlte Fruchtsalate mit Sahne besser die paar Tage verzichten. Obst immer schälen. Die im Hotel angebotenen Salate, in Ägypten typischerweise Tomaten und Gurken nicht mit Essig und Öl sondern wie die Einheimischen mit dem Saft der immer vorhandenen frischen Limetten beträufeln und etwas Salz dazu geben. Das ersetzt fehlende Vitamine und Salze und schmeckt erfrischend gut außerdem wirkt Zitrone antibakteriell.
Auf allen Basaren des Orients gehört es zum guten Ton dem Kunden frischen Chai (schwarzen Tee mit Zucker) anzubieten. Nehmen sie diese Gabe sorglos an. Das Teewasser ist abgekocht und die enthaltenen Gerbstoffe und der Zucker sind die beste Prophylaxe oder auch Medizin gegen Darmprobleme.
Zähneputzen nur mit Trinkwasser aus der Flasche oder mit abgekochtem Leitungswasser.
Nicht mit der Sonne übertreiben. Der UV-Gehalt des Sonnenlichtes ist in warmen Ländern und in Meernähe klimatisch bedingt meist

wesentlich höher als in der Heimat, somit wächst nicht nur die Gefahr eines gewaltigen Sonnenbrandes sondern auch die Gefahr für Sonnenstich und spätere Erkrankungen der Haut inklusive Krebs.
Bräune welche man sich im Schatten ohne übertriebenes Sonnenbaden erwirbt hält ohnehin wesentlich länger.
Lange Sonnenbäder bergen Gefahren

Das eigene Verhalten trägt wesentlich zu einem unbeschwerten Urlaub bei und hilft unangenehme Erfahrungen zu vermeiden.
Auf der Toilette ist schließlich weder Bräune, Kultur noch Erholung zu bekommen!

Wichtig ist jedoch nicht nur die Versorgung vor Ort, sondern auch der Zustand vor Beginn der Abreise.

Urlaub sollte nur schöne Erinnerungen bescheren.

 

© H. Gärtner 2002

 

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