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Ägypten
Wer sich für den Raqs Sharky, den Orientalischen Tanz (OT), welchen die meisten Deutschen nur als Bauchtanz kennen interessiert oder selbst tanzt, dem wird es beim erwähnen des Ursprunglandes des Belly Dance
sicherlich warm ums Herz werden.
Unzählige male bereits haben wir das Geschichtsträchtige Land am Nil, welches von seinen Bewohnern "MISR" genannt wird bereist und sind so im laufe der Zeit von unserem Stützpunkt Hurghada, arabisch "el Ardagah" gesprochen in fast ganz Ägypten herumgekommen. Dass man dabei jede Menge erlebt liegt da natürlich auf der Hand.
Will man das Land mit dem Auto erkunden bietet sich selbstverständlich ein Leihwagen an. Ansonsten kann man selbstverständlich auch mit einem Linienbus oder am Nil entlang per Eisenbahn individuell das Land bereisen.
Für die üblichen Sehenswürdigkeiten bieten die großen Reiseveranstalter selbstverständlich viele Tagesausflüge etwa zu den großen Paramiden in Kairo oder nach Luxor in das Tal der Könige an.
Das klingt alles sicher sehr hart aber den Verkehr in Cairo kann man fast nicht mit Worten beschreiben, den muss man erleben. Ich für meinen Teil bin stolz darauf bereits viele male ohne Unfall oder Beule dort im Verkehr bestanden zu haben. |
Es gelten im Strassenverkehr üblicherweise die gleichen Regeln wie in Deutschland aber es beachtet sie niemand. So werden weder Einbahnstrassen ( auch auf der Autobahn ) noch Ampeln beachtet und man muss sich in Deutschland alle Unsitten wieder abgewöhnen, wenn man zurückkehrt. Erschwerend zu den chaotischen Verkehrsverhältnissen kommen unzählige Fussgänger, Fahradfahrer, Handkarren, Eselsreiter und Eselsfuhrwerke hinzu, welche sich mitten im fliessenden Verkehr aufhalten. |
![]() Der Straßenverkehr ist in Ägypten oft chaotisch |
Warum fährt man nach Kairo ? |
Ägypten zu verlassen ohne die Pyramiden gesehen zu haben wäre sehr schade. Aber Kairo hat noch viel mehr zu bieten.
Zum Beispiel den wohl größten Basar in Nordafrika. Für die Bauchtänzerin etwa ein Muss. Denn hier gibt es alles was das Herz begehrt.
Warum ich dies so genau beschreibe ?
Fragt man auf der Strasse oder in einem der Geschäfte (auch mit Adresse), so wird man mit grosser Wahrscheinlichkeit zu irgend einem Onkel oder Verwandten geführt, welcher 2 oder 3 eilig herbeigeschaffte und auch oft schon sehr von der Sonne verblichener Kleider präsentiert, welche sicher nicht den Vorstellungen einer Tänzerin entsprechen.
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![]() Das Ägyptische Museum am Tahirplatz in Kairo |
Den Eingang zu jener Passage findet man auf dem Rückweg kurz vor dem Ausgang des Basars auf der nun linken Strassenseite. Das Kaffee ist nicht gross und man erkennt es an den ovalen Spiegeln an seiner Front, wo an den kleinen Tischen die Gäste ein grosses den Vorbeieilenden Passanten zuschauen. Geht man die Gasse weiter hinauf kommt man übrigens zur Moschee, welche an dem grossen Platz steht, an welchem wir parken. |
Alles sehenswerte in Kairo hier aufzuzählen wäre einfach zuviel und die üblichen Sehenswürdigkeiten sind zur Genüge in vielen Reiseführern beschrieben.
Die Strecke Kairo - Hurghada beträgt so ziemlich genau 500 Km, wie überhaupt alle Wege in Ägypten meist lange und beschwerlich sind egal mit was man reist.
Mit dem Auto fährt man am besten die Gebührenpflichtige Strasse nach "Ain Sukhna"( 43 km südlich von "El Suweis" (Suez) welche von der Autobahn von Kairo Richtung "El Suweis" nach 15 Km rechts abzweigt Die Gebühr beträgt einfach ca 5 ägyptische Pfund für einen Pkw..
Auch ist es sinnvoll an der Tankstelle dort noch den Tank zu füllen (Zur Zeit -2014- kostet Benzin 92 Oktan 1,75 LE) denn es gibt nur sehr wenige Möglichkeiten zum Tanken an der Wüstenstraße nach Hurghada, welche mittlerweile mit je zwei Spuren in jede Richtung ausgebaut wurde.
25 Km von "Za Farâna" gibt es eine unscheinbare Abzweigung (Tacho beachten da die Abzweigung kaum zu erkennen ist) zum "Deir Mari Bolos" dem St. Paulus Kloster. Es steht dort zwar ein Hinweisschild, das man aber auch schnell übersehen kann wenn mann nicht aufpasst
Die Strasse zum Kloster ist Asphaltiert und gut befahrbar und wenn der Einkaufsbummel zu viel Zeit in Anspruch genommen hat so bieten die Mönche dort eine kostenlose Übernachtungsmöglichkeit und Verköstigung in allerdings abgeschiedener Einfachheit.
Das Kloster ist zwar nicht so bekannt wie das St. Katharinen Kloster im Sinai aber meiner Meinung nach eine absolute Sehenswürdigkeit, welche der "normale" Tourist seltener sieht.
An dieser Stelle lebte bis Mitte des 4. Jahrhunderts n Chr. der Heilige Paulus als Eremit in einer Höhle.
Sein Grab befindet sich heute in der Kapelle des Klosters.
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![]() Straßenscene in Kairo. |
An der Pforte weist ein Schild in arabisch und englisch auf die "Klingel" linkerhand hin und nach einigem suchen entdeckt man das starke Seil, welches in guten 15 Metern Höhe an einer Glocke endet.
Unter Einsatz des ganzen Körpergewichtes bekommt man tatsächlich einige Töne zu hören welche in der Lautstärke so manche Deutsche Kleinstadtkirche in den Schatten stellen.
Bereits nach einer arabischen Minute (so ca 5 oder mehr Minuten) und einigem Geläut bekommt man geöffnet es sei denn man kommt in der Fastenzeit.
Die Mönche sind sehr freundlich und haben nichts gegen eine Besichtigung der Anlage - der reinste Garten Eden
mitten in der gebirgigen Wüste und ein absolut tolles Fotomotiv.
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Die Tanzszene in Hurhada und was geboten wird : |
Der OT spielt sich in Hurghada dem Touristisch am besten erschlossenen Badeort am roten Meer meist in den grossen Hotels ab was sicherlich nicht verwunderlich ist.
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Was kann man in Hurghada sonst noch tun |
Natürlich kann man sich nach Musik umsehen. Oft auf Selbstgebrannten CDs angeboten und ( man kennt es ja ) manchesmal in schlechter Qualität aber hier kann man auch sicherlich so manches seltene Stück finden, welches man schon lange sucht. Auf jeden Fall sollte man einmal hineinhören denn selbst eine Original verpackte CD hatte bei mir schon einmal keine Daten drauf. |
Einkaufen geht man am besten erst erst in den Abendstunden oder nach Sonnenuntergang um der grossen Mittagshitze aus dem Weg zu gehen.
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![]() Der Basar in Dahar, Hurghada am Abend |
Tagsüber sonnt man sich am Pool oder am Strand und hällt sich dort zur Abkühlung vorzugsweise im Wasser auf. Das Rote Meer ist das Taucherparadies schlechthin und fast in jedem Hotel gibt es eine Tauch oder Surfschule. Auch Wasserski und sonstiger Wassersport ist zu angenehmen Preisen möglich (Sonesta Beach Ressort). Wem das alles zu anstrengend ist schaut sich die Unterwasserwelt vom U-Boot ( Sindbad ) oder Glasbodenboot an. Wem der ständige Wind mit der Zeit zu viel wird sollte eine Bootfahrt nach Giftun-Island buchen. Angeboten wird das von allen Travelagency's in der Stadt (vorsicht bei Angeboten von netten Händlern, welche diese oder auch eine andere Fahrt angeblich billiger anbieten - nicht immer ist die Sicherheit gewährleistet und wird der gleiche Service geboten aber versuchen kann man es. Glück und Menschenkenntnis vorausgesetzt) Egal mit wem der Ablauf ist eigentlich immer gleich: Ein Essen mit frischem Fisch und Reis an Bord, danach Schnorcheln auf einem Korallenriff. Anschliessend Aufenthalt auf der Giftun-Insel an einem wunderbaren Sandstrand wie ihn kein Hotel hier bieten kann und ohne Wind (der sonst fast ständig weht), da an der Lee-Seite der Insel gelegen. Ein sehr schönes Abenteür ist auch die Cheepsafarie in die Wüste. Es gibt 2 Fahrten, eine am Morgen bis Mittags und eine von Nachmittags bis nachts mit Abendessen bei den Beduinen. Um den Kreislauf zu schonen und Sonnenbrand aus dem Weg zu gehen sollte man besser die Nachmittagsfahrt wählen auch schon wegen dem Essen ( Ägyptische Leckereien ) und dem sehenswerten Sonnenuntergng über dem Gebirge. Man sollte sich auch bei grosser Hitze und gerade deswegen nicht zu leicht anziehen! Als schutz vor der Sonne und eventuell Kobra's oder Skorpionen sollte man zweckmässigerweise ein Schulterbedeckendes T-Shirt, Eine lange Jeanshose (auch wenn es heiss ist) und neben gutem Schuhwerk einen Hut (Baseballmütze) anziehen denn durch den schon erwähnten ständigen Wind in dieser Gegend merkt man die Stärke der Sonne erst beim zubettgehen und bereits bein Sonnenstich könnte das Ende eines schönen Urlaubs aber zumindest eine unangenehme Erfahrung und verlorene Urlaubstage bedeuten. Im Fall des Falles : Die ägyptischen Ärzte haben einen guten Ruf und auch ich konnte obwohl ich am Abend noch 39 Fieber hatte bereits um 3 Uhr Nachts wieder selbst nach Kairo fahren nach einer Infussion und Aufbaupräparaten (war allerdings kein Sonnenstich sondern wohl eine Lebensmittelvergiftung). Behandlungen müssen allerdings bar bezahlt werden (bei mir waren es 100,-DM) und eine vorab abgeschlossene Auslandskrankenversicherung (Reiseversicherung) ist dann eine tolle Sache. |
![]() Riesiges Teegeschirr vor dem Giftun Hotel an der Mamsha in Hurghada |
Den Sternenhimmel nach Sonnenuntergang hat man so wie hier noch nie gesehen ( Die Wüste wird nur von den Sternen beleuchtet - unvergesslich) da keine störenden Strassenbeleuchtungen und ähnliches in der näheren Umgebung sind. Diese Safari ist übrigens mit um die 45 Mark/Person sehr günstig inclusive dem Essen und einem ca Halbstündigen Kamelritt durch die Wüste ( kann bei vielen Veranstaltern in den Hotels gebucht werden). Auf einen anstrengenden Tag sollte man sich vorbereiten wenn man die antiken Stätten am Nil bei Luxor (ThebenWest) von Hurghada aus besuchen möchte. Die reine Fahrtstreche beträgt ca nur 250 Km aber auch als Selbstfahrer oder im Taxi Touristen müssen spätestens auf der Strasse nach Safaga ( 70 Km südlich von Hurghada ) welche ins Gebirge führt bis zur Bildung eines Konvois warten. Man muss für die Fahrt nach Luxor mit einer Zeit von 6 Stunden rechnen. ( zurück nochmal die gleiche Zeit) Am Anfang und am Ende des Konvois fährt dann ein Kleinlaster mit 5-6 Männern mit automatischen Gewehren bewaffnet. Ein Zwischenstopp wird auf halbem Weg nach Qena (Pinkelpause/Rast) und am Ortseingang von Qena eingelegt (Wechsel der Begleitfahrzeuge). Als Selbstfahrer konnten wir allerdings mit viel überredungskunst und einigem Gezeter in Englisch-Arabisch und umgekehrt auf eigenes Risiko den Rückweg ohne Konvoi fahren. Das war auch besser so denn ein einsetzender leichter Sandsurm verlängerte die Fahrzeit onehin auch da der Verkehr damals wegen Strassenbauarbeiten über ca 25 Km durch den Wüstensand fahren musste ( Mit einem normalen Seriencorolla durch den feinen Sand und immer wieder aufgesetzt -( Die Reifen haben die Tortur zum Glück gut mitgemacht ) Nachts durch die Arabische Wüste, bei der obligatorischen Pinkelpause konnte man nur das heulen des Windes hören - ansonsten eine fast unheimliche Stille ohne Blätterrauschen und Vogelstimmen oder fernen Autoverkehr und Anderes. Im Gebirge kurz vor Port Safaga ging ein riesig anmutender Mond direkt üeber der Wüstenstrasse auf und um die Szene perfekt zu machen kreuzte in diesm Moment ein Schakal oder Wildhund die Fahrbahn, dessen Siluhette sich dunkel vor dem Mond abzeichnete - Wo war nur die Kamera? In Luxor stolpert man förmlich überall über die Antike.Aber auch dies wurde bereits zur genüge in Reiseführern beschrieben. Individualtouristen sollten erst am Mittag nach Theben (Westseite des Nils - Fluss muss überquert werden - Pontonbrücke oder Boot/Personenfähre) in die Tempel, das Tal der Könige oder Königinnenfahren, denn die Touristenbusse fahren alle gleich am frühen Vormittag dorthin. Wir konnten uns z.B. das Ramseseum ganz alleine anschauen und Fotos machen wie aus dem Reiseführer. (Die Eintrittskarten für alle Sehenswürdigkeiten gibt es zentral im örtlichen Ticketbüro). In den Gräbern darf leider nicht gefilmt werden ( Videokameras müssen abgegeben werden ) und fotografieren kostet wie auch im ägyptischen Museum in Kairo eine Gebühr was sich aber für interessierte lohnt. Alle Tempel und sonstigen Sehenswürdigkeiten kann man onehin nicht an einem Tag sehen, da manche weit auseinander liegen (z.B. Karnak. Wenn man sich nicht gerade brennend dafür interessiert so sehen die meisten Tempel sowieso gleich aus. Am nächsten beieinander liegen das Ramseseum, Tal der Könige, Hatschepsut-Tempel, Tal der Königinnen und die Memnonkolosse. Aber auch das Dorf über den Gräbern ist mit seinen Wandmalereien über die "Hadch" ( Pilgerfahrt nach Mekka ) recht sehenswert. |
![]() Die Memnon Kolosse auf der Westbank in Luxor gelegen |
Als Individualtourist hat man etwas mehr Ruhe für all dies denn zum Ausflugsprogramm der Busveranstalter gehören z.B. auch Stops an bestimmten Einkaufsgelegenheiten wo die Reiseführer die Touristen gegen Komission vom Inhaber hinführen. Im Papyrusmuseum bei den Memnonkolossen werden mehr Papyrusbilder verkauft als gezeigt, und guten Papyrus kann man onehin auch in Hurghada kaufen. |
Zu empfehlen |
Ein wunderbares Restaurant inHurghada ist das "FELFELLA" ( kennt jeder Taxifahrer ) Mit tollem blick über das Meer und tollem Ambiente und auch das Essen dort ist sehr gut ( gehört zur gehobeben Klasse - aber für Europäher nicht teuer ). Dort sollte man unbedingt einmal den gegrillten Fisch ( ca 10,- DM ) oder Schisch Kebap ( ca 8,- DM ) probieren ! Zum trinken sollte man nicht versauemen einmal einen Fresh Lemoon zu bestellen. Was bringe ich mit nach Hause ( ausser Tüchern, Zimbeln und den üblichen Andenken) Ein tolles Mitbringsel ist der eigene Name in arabischer Schrift und zwar als Kette in Gold oder Silber. Wegen des günstigen Goldpreises in Ägypten [ ca 25-30 DM/Gramm ,18 Karat (Gold 700)] sollte man sich für Gold entscheiden (Der Stempel sollte eine arabische 18 sein - siehe auch kleine Einführung ins arabische) Die Verarbeitung von Gold ist einfach sorgfältiger als die von Silber. Auch sonstiger Schmuck (Ringe,Anhänger und Ketten)bietet sich aus den gleichen Gründen als wertvolle bleibende Erinnerung an allerdingssollte man nur beim Juwelier Gold kaufen, wobei die Behauptung in den Geschäften innerhalb der Hotels wäre es teurer nicht stimmt. Überall werden Parfümflächen aus Glas angeboten und auch der Inhalt dafür in Form reiner Ätherischer Öle. Jacken,Taschen (Reisetasche für den Heimweg, echt Leder-Aktenkoffer zu günstigen Preisen), Geldbörsen usw.aus Leder sind in reichlicher Auswahl zu bekommen. Vorsicht bei Angeboten von Schlangen oder Krokodilleder und auch Elfenbein usw.denn die Einfuhr nach Deutschland ist durch das Artenschutzabkommen verboten. Die Händler wollten uns durchweg erzählen "Alles kein Problem, kannst Du mitnehmen durch Zoll" was ja auch für den Ägyptischen Zoll zutrifft aber wegen drohender Strafen ab 3000,- DM in Deutschland sollte man vom Schmuggelversuch Abstand nehmen. Einige Gewürze (sehr günstig) sind mit Sicherheit ein nützliches Geschenk für daheimgebliebene Hobbyköche.Manche sind zudem in Deutschland nur schwer oder gar nicht zu bekommen. Zu überlegen wären auch Tees wie "Kakade" (Malventee) oder "Chai Benana" (Pfefferminztee) sowie Süssigkeiten (dem Türkischen Honig ähnlich) hergestellt aus reinen Naturaromen wie Tee's, Sesam, Honig und Nüssen einfach delikat. Auf keinen fall vergessen einen schönen Papyrus für das Wohnzimmer zu kaufen damit zu Hause jeder Gast gleich sehen kann wo man im Urlaub war. |
![]() Grüße von den Pyramiden in Gizeh |
Natürlich kann ich hier kein 100-Seiten-Buch schreiben, das würde den Rahmen sprengen, aber Fragen beantworte ich gerne wenn Ihr mir ein Nachricht schreibt. Ausserdem werde ich diesen "kleinen Ratgeber" von Zeit zu Zeit aktualisieren oder vervollständigen, falls es nötig ist und wenn der/die Eine oder Andere noch weitere Tips hat werde ich diese gerne hier mit einarbeiten Euer Harald (Said Bustany) (c) Januar 1998 - Aktualisiert April 2014 |
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