Der Anfang
Selbstverständlich beginnen heutzutage Recherchen immer erst einmal im Internet und zwar bei Google.
Man findet unter den Suchbegriffen Ägypten und Auto alles über Autos, alles über Ägypten aber nichts Brauchbares
darüber, wie man das eine zu dem anderen bringen kann.
Das ist auch schon der Grund, weshalb ich dies hier schreibe denn jetzt ist diese Lücke etwas gefüllt und andere
können von meinen gemachten Erfahrungen profitieren.
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Gut Informiert
Woher bekommt man die notwendigen Informationen zu diesem Projekt?
Man beginnt am besten mit den Einfuhrbestimmungen des Landes, wo man etwas einführen möchte. Diese erfährt
man auf den Internetseiten des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland
www.auswaertigesamt.de
Von der Internetseite dieser Behörde führen auch Verweise zu den Internetseiten von Vertretungen, Botschaften
und Konsulaten fast aller Länder der Erde in Deutschland. Meist sind die Internetauftritte mehrsprachig
gestaltet, in Landessprache und Englisch, ganz wenige sogar in Deutsch.
Wichtige Informationen wie Einreise- und Einfuhrbestimmungen, sowie die Adressen, Telefon und Faxnummern
aber auch E-Mailadressen aller Landesvertretungen bietet das Auswärtige Amt stets Aktualisiert und Ausführlich
auf seinen Internetseiten in deutscher Sprache. Überhaupt ist dort viel wissenswerte für jede Auslandsreise,
auch Urlaubsreise zu finden. Aktuelle Warnhinweise ebenso wie Impfbestimmungen, Zollvorschriften und vieles mehr.
Konkrete Informationen über Inländische Bestimmungen des betreffenden Staates erfragt man dann besser telefonisch bei den jeweiligen Konsularischen oder diplomatischen Vertretungen aber da fangen die Probleme an.
Welche Probleme das in meinem Fall waren werde ich noch darlegen.
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Ich hatte mich bereits auf ein Gespräch in Englischer Sprache mental vorbereitet als gegenüber der Hörer
abgenommen wurde: " Botschaft der arabischen Republik Ägypten, mein Name ist..., was kann ich für Sie tun?"
meldete sich eine männliche Stimme in perfektem deutsch. Das hätte ich nicht erwartet!
Mein gegenüber erteilte mir dann auch alle Auskünfte die ich brauchte. Die hohen Einfuhrzölle für Fahrzeuge
waren mir vorab schon in etwa bekannt, nun erfuhr ich, das wird nicht mehr als 145 % des gegenwärtigen
Fahrzeugwertes, Anmelden des Fahrzeuges ohne Einschränkungen auf meinen Namen, kein Problem. Beim letzten Punkt
war der Mitarbeiter der Botschaft allerdings selbst nicht richtig informiert wie sich später noch herausstellen
würde und mein Projekt letztendlich zum scheitern brachte.
Die 2005 gültige Liste mit den Einfuhrzöllen nach Ägypten findet man hier
Customs-tariffs-VAT-for-cars.pdf
Die nötigen Telefonnummern findet man übrigens wie bereits erwähnt auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes
oder der Internetseite der Ägyptischen Botschaft in Berlin
www.egyptian-embassy.de
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Die Reiseplanung
Wie transportiert man ein Auto am besten in den nahen Osten?
Der Landweg schließt sich aus denn es gibt nur 2 Möglichkeiten so nach Afrika zu fahren.
Zum einen über Frankreich, Spanien, Fähre Über Gibraltar, Marokko, Sahara... Viel zu weit, zu viele Grenzen
und unmöglich in 2 Wochen zu schaffen.
Der andere Weg führt über die Türkei, den Libanon, Israel. Vom Libanon nach Israel einreisen oder doch besser
über Syrien und Jordanien fahren? Da könnte man ja gleich über Bagdad fahren, abgesehen dass man ewig viel
Zeite einkalkulieren muss denn es gibt wohl nichts nervigeres als die Grenzen arabischer Länder.
Der bequemste und schnellste Weg ist der Transport per Flugzeug.
Das ist wirklich bezahlbar. Einziger Schwachpunkt ist dass dies nicht von jedem Flughafen geht und man
möglicherweise über Amsterdam gehen muss. Etwas Umständlich aber durchaus realisierbar zumindest mit einem
PKW oder einem Motorrad.
Genauere Auskünfte über Preise, Bestimmungen usw. bekommt man von den jeweiligen Chartergesellschaften wie
Condor.
Hierbei sollte man beachten, dass nicht alle Zielflughäfen des jeweiligen Landes so erreichbar sind
(In Ägypten geht das etwa nur nach Kairo) und man auch nicht in der gleichen Maschine mitfliegen kann.
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Der Zoll in arabischen Ländern arbeitet langsam und oft mit viel Schikane. Beim Umgang mit Behörden ist es auf
jeden Fall hilfreich, wenn man eine Person bei sich hat der man wenn möglich voll vertrauen kann , welche der
Landessprache mächtig ist und sich möglichst auch mit den Bestimmungen auskennt wobei das Vertrauen fast schon
am wichtigsten ist will man nicht unnötig abgezockt werden. Am besten ist es selbstverständlich wenn man selbst
arabisch kann denn aus Erfahrung kann ich sagen, dass auf Behörden und Ämtern meist kaum jemand gut englisch
oder eine andere Fremdsprache spricht.
Lange Wartezeiten (sogar mehrere Tage) und einige Bestechungsgelder sollte man auf jeden Fall einkalkulieren
bis man sein Fahrzeug endlich in Empfang nehmen kann.
Hierzu einige Verhaltensregeln, welche eigentlich bei allen Geschäften in arabischen Staaten
Vorteile bringen: Nie ungeduldig sein, nicht versuchen zu drängeln und auf das freundliche Palaver auf jeden
Fall eingehen. In orientalischen Ländern gehören Floskeln, Gespräche und alle Zeit der Welt haben zu jedem
Geschäft auch bei Behörden. Wird man um eine Minute Geduld gebeten, kann das auch viele Minuten oder sogar
Stunden bedeuten. Bei allem was man Plant sollte man immer viel mehr Zeit einplanen als man dies aus westlichen
Ländern gewohnt ist.
Merkt der gegenüber dass man in Zeitdruck ist will er seine Macht und Überlegenheit welche er in dieser
Situation auch durchaus hat zum Ausdruck bringen und es dauert alles nur noch länger.
Sehr hilfreich ist es zu zeigen, dass man sich für die Kultur, etwa Musik, Filme, Bauchtanz etc. der Region
interessiert und zumindest einige Namen der Idole (In Ägypten etwa die verstorbene Sängerin Um Kaltzhoum,
den beliebten Sänger Hakim oder die bekannte Bauchtänzerin Dina) Kennt. Das schafft eine lockere Atmosphäre
und wirkt wie Öl im Getriebe. Ganz abgesehen davon, dass selbstverständlich das Heimatland des Gegenüber das
größte und großartigste der ganzen Welt ist.
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Da wie bereits erwähnt das Fahrzeug welches ich transportieren wollte ein Geländewagen war ergab es sich,
dass es für den Transport im Flugzeug nicht in Frage kam weil es um 10 cm zu hoch war.
Kein Landweg, kein Flug! Bleibt nur noch der Seeweg per Schiff.
Über die Webseite des ADAC www.adac.de kann man mittels der
Suchfunktion auf den Seiten diverse Reedereien finden, welche auch Häfen in Nahost und Afrika anlaufen.
Die Fähr- und Frachtverbindungen mit Personenverkehr in alle Welt findet man im Internet auch unter
www.faehrensucher.de .
In meinem Fall war dies die Grimaldi Freighter Cruises. Diese Reederei wird in Deutschland vertreten durch die
Seereiseagentur Neptunia in München, Telefon +49 (0)89 - 89 60 73 67,
mail@neptunia.de
Auf Frachtschiffen um die Welt. Hinweise der Neptunia Reederei (Stand 2005)
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Wegen der bereits vorab schon geschilderten erwarteten Schwierigkeiten mit dem Ägyptischen Zoll bei der Einfuhr
entschloss ich mich das Fahrzeug nicht als Fracht nach Alexandria zu schicken und selbst mit dem Flugzeug zu
fliegen sondern als Passagier auf dem gleichen Frachtschiff mitzufahren. Die Überlegung ist, dass man mit
seinem Fahrzeug im Zusammenhang gesehen wird, weil man es ja als Transportmittel nutzt und nicht nur Abholer
einer Fracht ist.
Immer wenn man ein Problem löst ergeben sich bei solchen Unternehmungen aus der resultierenden Entscheidung ein
oder zwei neue Probleme, so auch hier.
Aus Sicherheitsgründen werden Passagiere in Alexandria nicht ausgeschifft. Lediglich Fracht wird gelöscht.
Das gilt derzeit für jede Reederei ohne Ausnahme.
Will man mit seinem Auto zusammen nach Ägypten, muss man wohl oder Übel nach Israel fahren und Dort in
Ashdot, einige Kilometer südlich von Tel Aviv ausschiffen. Einschiffung wäre für mich die in der Nähe zu Genua
gelegene Hafenstadt Monfalcone in Italien gewesen.
Von Ashdot kommend müsste man anschließend die Straße südlich vom Ghaza-Streifen fahren und den
Grenzübergang Nizanra zur Sinai-Halbinsel nach Ägypten nehmen.
Um nach Hurghada zu kommen muss anschließend noch die Sinai Halbinsel durchqueret werden und fährt bei
Ismaelya die Straße Richtung Süden entlang dem Suezkanal. Ab Suez kann man die Küstenstraße am Golf von Suez
und dem roten Meer über Ain Suckna Richtung Hurghada fahren.
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Nach Israel kann man als deutscher Staatsbürger heute nahezu ohne Probleme Einreisen. Für die Durchreise muss ein
Fahrzeug auch nicht verzollt werden.
An den Grenzen sollte man bei der Ausreise genug Zeit einplanen denn Grenzübergänge zu arabischen Staaten
benötigen generell mehr Zeit als man dies normalerweise gewohnt ist.
Auf hilfreiche Verhaltensregeln bin ich ja bereits eingegangen.
Die israelischen Behörden geben die Stempel für das Visum auf Wunsch auch auf ein separates Blatt Papier,
da viele arabische Staaten die Einreise verweigern, wenn man ein israelisches Visum im Reisepass hat.
Das klingt zwar unlogisch denn wenn man aus einem Land ausreisen möchte muss man ja auch irgendwann eingereist
sein aber Behörden und Logik sind in Europa schließlich auch nicht immer auf einen Nenner zu bringen
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Bei der Planung sollte man weiterhin beachten, dass am Sabbath (Samstag) in Israel Öffentliche Einrichtungen
geschlossen sind und durch diese und weitere Religiöse Vorschriften an solchen Tagen mit Behinderungen zu
rechnen ist.
Es ist ebenso ungünstig, zu den Zeiten des Ramadan nach Ägypten oder ein anderes moslemisch geprägtes Land
zu fahren. In den Zeiten des Fastenmonats essen und Trinken die Gläubigen tagsüber nicht und es ist daher alles
etwas schwieriger als zu normalen Zeiten. Das ist zwar kein großes Problem macht aber viele Dinge einfach
Komplizierter als notwendig.
So ist etwa zur Zeit des Sonnenuntergangs kaum ein Taxi zu finden und viele öffentliche Einrichtungen
arbeiten nicht oder nur eingeschränkt weil dann die Familien und Gläubigen zu traditionellen gemeinschaftlichen
Essen gehen und oft alles stehen und liegen lassen. Nach einer Zeit von Hunger und Durst ist das leibliche Wohl
nun einmal wichtiger als alles Andere.
Über besondere Nationalfeiertage oder religiöse Festtage sollte man sich generell informieren denn auch wenn
alle Geschäfte geöffnet bleiben so können Behörden und Ämter an solchen Tagen oftmals geschlossen sein oder
nur eingeschränkt arbeiten.
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Für weitere Fragen zur Einreise nach Israel schaut man wiederum am besten auf der Internetseite des Auswärtigen
Amtes nach.
Dort kann man sich die jeweiligen Einreisebestimmungen der einzelnen Staaten auch als Dokument im
PDF Format herunterladen oder ausdrucken.
Mein Anruf bei der israelischen Botschaft war eher enttäuschend, da ich kein hebräisch spreche und die
Angestellten der Vertretung nur sehr schlechtes englisch sprachen.
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