Das arabische Wort "ISLAM" bedeutet "Sich dem Willen Allahs (Gottes) unterwerfen"
Die Anhänger dieser Religion werden Muslime genannt.
Derzeit gehören Weltweit über 1 Milliarde Menschen dem Islam an.
Bindeglied für alle Gläubigen ist der Koran. Er ist die Heilige Schrift der Muslime
und enthält die Islamischen Glaubensregeln und Grundlagen. Diese Regeln bestimemn nicht
nur die Religion, sondern umfassen alle Bereiche des Lebens.
Muslime gehorchen den Lehren der Großen von Gott gesandten Propheten des Islam,
wie Moses, Jesus und Mohammed.
Der muslimische Glaube besagt, dass Mohammed der zuletzt von Allah gesandte
und größte Prophet ist. Allerdings wird Mohammed nicht als göttlich verehrt.
Für Muslime ist der Koran die Offenbarung der Worte Allahs an Mohammed.
Gelehrt wird der Koran in der Arabischen Originalsprache also z.B. auch in der Türkei nicht etwa in türkisch.
Muslime fühlen sich aber nicht nur Weltweit durch den Koran sondern auch "Die fünf Säelen des Islam"
miteinander verbunden, deren Aufrechterhaltung als Pflicht eines jeden Muslimen angesehen wird.
Die fünf Säulen des Islam
Die erste Säule besagt, dass jeder Muslim werden kann, der aufrichtig und öffentlich das Glaubensbekenntnis, die Shahada spricht.
Die Shahada lautet : " Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist sein Prophet."
Die Zweite Säule
ist das Gebet "Salat", welches fünfmal täglich zu verrichten ist.
Gläubige Muslime beten morgens, mittags, nachmittags, bei Sonnenuntergang und nachts.
Vor dem Gebet waschen Sie wenn möglich Ihren Kopf, Ihr Gesicht, Ihre Arme und Füße.
Diese rituelle Waschung wird Wudu genannt und dient der Läuterung.
Nach der Verrichtung jener Waschung darf der Muslim keine unreinen Handlungen bis zum Abschluss Seines Gebetes
mehr tätigen (Berührt werden durch unreine, anschauen einer Frau usw.)
Der Muezzin (Gebetsausrufer) ruft zu den Gebetszeiten alle Gläubigen vom Minarett
einer Moschee zum Gebet.
Es ist für Muslime nicht zwingend vorgeschrieben dazu in oder vor die Moschee zu gehen.
Sie unterbrechen wenn möglich Ihre Tätigkeiten, welche Sie gerade verrichten
und beten, den Blick zur heiligen Stadt Mekka gerichtet (nicht immer im Osten vom Standort)
in welcher der Prophet Mohamed geboren wurde.
Die dritte Säule
ist die Verpflichtung diejenigen zu unterstützen, die Hilfe benötigen.
Die Pflicht Almosen zu geben wird Zakat genannt.
Arme Menschen werden als Opfer der Umstände angesehen und nicht als eine Belastung aller.
Der Islam Lehrt, dass das geben von Lebensmitteln, Kleidung, Geld oder auch freundlicher Worte
also das Teilen mit Bedürftigen in jeder Hinsicht sowohl Allah und der würde des Menschen insgesamt dient.
Die vierte Säule
ist die Pflicht des Fastens der Muslime im Monat Ramadan und wird Sawm genannt.
Die fünfte Säule des Islam
ist die Pilgerfahrt nach Mekka.
Muslime wollen mindestens einmal im Leben diese Hadsch genannte Pilgerfahrt in die heilige Stadt des Islam
welche für ungläubige eine verbotene Stadt ist unternehmen.
Für jene, welche sich den Hadsch wirklich leisten können ist er eine Pflicht und selbst bedürftige nehmen grosse Opfer
auf sich um den Hadsch zu vollziehen.
Muslime welche die Pilgerfahrt unternommen haben und in Ihrem Verlauf unter anderem die Kaaba, das grosse Heiligtum in Mekka
umwandert haben und den schwarzen Meteorstein darin mit Ihren Lippen berührten genießen einen
speziellen Stand innerhalb Ihrer Gemeinde und dürfen ehrenhalber den Titel Hadschi in Ihrem Namen tragen.
Als äußeres Zeichen sind Sie nun zum tragen einer weißen Kopfbedeckung berechtigt.
Gesetze und Verbote
Muslime folgen den Lehren des Koran und der Sunna.
Sunna bedeutet Brauch und ist die mustergültige Lebenspraxis Mohammeds,
welcher die Offenbarung des Korans lebte.
Koran und Sunna stellen einen für alle Muslime verbindlichen moralischen, sozialen und ethischen Kodex dar.
Dieser Kodex bildet die Grundlage für die Shari'a das Gesetz des Islam.
In Koran und Sunna finden sich alle Details über die Bedeutung von Halal (Gesetzwidrig) und Haram (verboten).
Koran und Sunna befassen sich mit fast jedem erdenklichen Gebiet des täglichen Lebens wie Ernährung, Kleidung, Familie, Freizeit,
Ehe, Geschäftsgebaren, soziale Kommunikation und vieles weitere mehr.
Muslime haben in Bezug auf Halal und Haram sehr strenge Vorstellungen.
Sie glauben, dass diese Regeln der Lebensführung direkt von Allah kommen und deren Befolgung daher von sehr großer
Bedeutung für das leben ist.
Sunniten/Schiiten
Aus einem Glaubensstreit über den rechtmäßigen Führer der muslimischen Religionsgemeinschaft
spalteten sich die Muslime 661 in drei Gruppen auf: Suniten, Schiiten und Charidjiten.
letztere gibt es heute kaum noch. Rund 92 Prozent aller gläubigen Muslime sind heute Sunniten.
Sie folgen der Sunna, welche sie als die zweite Glaubensquelle nach dem Koran ansehen.
Die Lebenspraxis Mohammeds ist für Sie der alleinige Maßstab für das Verständnis der Offenbarung.
Rund 7,5 Prozent der Muslime gehören (z.B. im Iran) dem Schiitischen Glauben an.
Für Sie sind nur die direkten Nachfolger Mohammeds berechtigte Imame, d.h. Glaubensführer.
Direkter Erbe Mohammeds war sein Vetter und Schwiegersohn Ali. Darum nennt man Schiiten auch Schi'at Ali - Anhänger Ali's.
Für viele Menschen aus vorwiegend Christlichen Ländern ist es schwer die Welt der Muslime zu verstehen.
Innerhalb der "Westlichen Gesellschaften" nimmt die Religion heute vielfach einen geringeren Stellenwert ein.
Der Islamische Glaube hingegen bestimmt auch heutzutage das Leben der Muslim.
Sie glauben, dass die Gesetze des Islam eine von Allah verkündete Wahrheit sind und daher
dessen Regeln von allen, ob Muslim oder nicht, befolgt werden.
Es gibt Richtlinien (siehe Gesetze und Verbote) für alles was Muslime tun.
Was Sie anziehen und wie sie sich waschen sollen, was und wie man kocht,
wie Sie sich beim beten, in der Gemeinschaft, Familie und im Geschäftsleben verhalten sollen
Dies Alles ist so oder so ähnlich auch aus dem Christentum bekannt und auch unsere Vorfahren
was noch nicht einmal lange her ist lebten oft nach strengen Regeln Ihres Glaubens.
Leben bei den Muslimen
Die Familie ist der Mittelpunkt des Lebens für den Muslim.
Die Traditionelle Muslimische Familie hat Zahlreiche Mitglieder
und zeichnet sich durch einen starken Zusammenhalt aus.
So ist es normal, dass viele Verwandte häufig in einem Haus oder einer Wohnung zusammen leben.
Alle unterstützen sich gegenseitig bei der Arbeit und im Haushalt und man feiert alle Feste und besonderen
Anlässe gemeinsam
Kinder stehen überall im Mittelpunkt der Muslimischen Gesellschaft und sind bei allen Aktivitäten
auch dabei. Man kann in Muslimischen Ländern selbst spät in der Nacht noch überall Kinder sehen, da sie
in allen Bereichen des Familienlebens im Mittelpunkt stehen.
Wichtige Feiertage
Die wichtigsten Ereignisse im Islam sind Ramadan, Eid al-Fitr und Eid al-Adaha.
Der Kalender des Islam beginnt mit dem Auszug Mohammeds nach Medina im Jahr 622 n. Chr., 2000 ist demzufolge 1421/1422 nach Islamischer Zeitrechnung
Auch die Termine dieser Feste wechseln von Jahr zu Jahr, da das Islamische Jahr sich nach dem Mondkalender ausrichtet.
Ramadan
Der Ramadan ist der heiligste Monat im Muslimischen Kalender.
In diesem Monat empfing Mohammed Gottes Offenbarung, die Grundlehre des Islam.
Den Ramadan zu beachten gehört zu einer der fünf Säelen des Islam.
Während des Ramadan müssen alle Muslime die Fastenzeit beachten. In der Zeit vom Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang
darf nichts gegessen und getrunken werden. Ausnahme : Alte, Kranke und Schwangere oder Stillende Mütter sowie Kleinkinder.
Man grüsst sich in dieser Zeit mit "Ramadan Karim" - Ramadan ist gnädig.
Bei Reisen in Muslemische Länder während des Ramadan sollte man Rücksicht gegenüber en Fastenden nehmen.
Auch können Restaurants und Imbisse tagsüber geschlossen sein, wie überhaupt das Leben in den Dörfern und Städten während dieser Zeit beschaulicher verläuft.
Harald Gärtner
© Januar 1998
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