Das Serapeum wurde ab der Spätzeit in der 18. Dynastie als Begräbnisstätte für die heiligen Stiere des Apis-Kultes
verwendet. Immer wieder erweitert entstand so bis in die Ptoemäerzeit um 100 v. Chr. hinein ein riesiges Kammer und Gangsystem,
von dem heute noch ca. 200 Meter begehbar sind. Unterirdisch angelegt führen von einer Galerie aus jeweils seitlich Zugänge in
die Grabkammern.
Belege über den Apis Kult in Memphis reichen bis in die Frühzeit Ägyptens hinein.
Grundlage war ein heiliger Stier, welcher sich als Kalb durch besondere Zeichen, etwa Zeichnungen im Fell welche
eine bestimmte Form hatten als Mittler zur Gottheit von Memphis erwies.
Dieses Tier wurde in einem Stall innerhalb des Tempelbezirkes gehalten und besonders umsorgt und verehrt bis zu seinem
natürlichen Tod.
Wie viele andere als göttlich verehrte Tiere auch wurde der Stier dann für sein Leben nach dem Tod vorbereitet indem man Ihn
wie einen Menschen einbalsamierte und feierlich in einem entsprechend riesigen sarkhophag beisetzte.
Einige dieser Stier-Sarkophage wurden im Ägyptischen Museum ausgestellt, wo man die gewaltigen, mehr als Mannshohen
und bis zu 70 Tonnen schweren Sarkophage aus Granit und anderen Gesteinen gefertigt ebenfalls besichtigen kann.
Wie bei Menschlichen Mumien üblich waren die Stiermumien ehemals mit Edelmetallen, etwa Gesichtsmasken geschmückt und
mit diversen Grabbeigaben ausgestattet, welche jedoch oft schon in antiker Zeit Grabräubern zum Opfer fielen die auch für die
heute noch sichtbaren Beschädigungen an den Särgen verantwortlich sind. Diese Zerstörungen wurden von den Räubern angerichtet
um an den kostbaren Inhalt zu gelangen.
|